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11. Pfarrer Franz Wommelsdorf (1934 - 1958)

24 segens- und ereignisreiche Jahre

Von 1934 bis 1958 widmete sich Pfarrer Franz Wommelsdorf mit väterlicher Liebe und Güte seinen Pfarrkindern. Er durchlebte hier die Zeit des Nationalsozialismus mit seinen schweren Anfechtungen, wobei seine Pfarrkinder aber dicht zusammenstanden und es aus parteilichen Gründen, trotz Drucks von außen, keine Kirchenaustritte gab. 1937 ließ Pastor Wommelsdorf das Innere der Kirche neu ausmalen. Es entstand an der Chorwand, hinter dem Hauptaltar, ein anderes Wandbild. - Im selben Jahr beging er in der Pfarrei sein silbernes Priesterjubiläum. Während des Zweiten Weltkrieges stand Pfarrer Wommelsdorf mit vielen Soldaten seiner Gemeinde im Briefwechsel, gab ihnen Zuversicht und die Gewissheit der Geborgenheit in der Heimat. Noch 1945 wurde das Pfarrhaus von Kriegsschäden betroffen. Zur geistigen Erneuerung der Pfarrfamilie wurde 1947 eine eucharistische Familienwoche gestaltet. 1950, als es im ganzen westlichen Deutschland wirtschaftlich wieder aufwärts ging, fasste auch der Pfarrer Mut und machte sich mit Elan ans Werk. Zunächst wurde in der Kirche eine neue Orgel eingebaut. Weil es von allen Ständen reges kirchliches Gemeindeleben gab, reichte der Platz für so viele Aktivitäten im alten Vereinshaus bald nicht mehr aus. Für Männer und Jungmänner verstand es sich von selbst, ihre Hand- und Spanndienste dazu anzubieten. Durch große Eigenleistung entstand so ein Saalanbau mit Theaterbühne, der sich "Jugendheim St. Franziskus" nannte (1953). Pastor Wommelsdorf zeigte sich in all den Jahren seiner Tätigkeit als besonderer Förderer des Kirchenchores. Manches Notenmaterial übergab er als Geschenk, da er auf eine feierliche Gestaltung der Liturgie bedacht war. 1949 hatte die Pfarrei bereits im großen Rahmen das 25-jährige Jubiläum des Chores begangen. In der Folgezeit konnten im Jugendheim oder in der Kirche jährlich kirchenmusikalische Andachten bzw. Chor- und Instrumentalkonzerte stattfinden. Langjährige Chorleiter waren Vinzenz Schulte und Clemens Böhmer. 1956 schreibt Pastor Wommelsdorf anlässlich der 500-Jahr-Feier Freudenbergs in einem Bericht über seine Gemeinde: "Die St.-Georgspfadfinder sind als eine der jüngsten Gruppen auf den Plan getreten, aber gerade ihre Devise ist interessant und kennzeichnend für den Geist in der Gemeinde. "Jeden Tag nachweislich etwas Gutes tun!", lautet die Parole. Sie zeigt, dass der Mensch sich beizeiten in die Gewalt nehmen muss, um sich im Gehorsam vor Gott und in der christlichen Nächstenliebe zu üben". Zur Weiterbildung des religiösen Wissens, zur Erneuerung im Glauben, zu Frömmigkeit und Nächstenliebe, riefen 1950 wiederum Missionstage auf, die von Franziskanerpatres gestaltet wurden. Da die Kirche 1875 mit selbstgebrannten Steinen, also nicht mit dem vom Fachmann erstellten Material gebaut worden war, zeigten sich Risse im Gewölbe; außerdem erwies sie sich als feucht. 1954 wurde darum das Äußere des Gotteshauses restauriert. Man erhoffte, durch wetterfesten Putz den Mauerverfall zu verhindern. Durch Veränderung der Umfassungsmauer des Kichengeländes entstand vor dem Hauptportal ein größerer Vorplatz. Was die katholische Schule anbetraf, so hatte sich in der Zeit des Nationalsozialismus einiges geändert. Sie wurde zur Gemeinschaftsschule. Herr Lehrer Lempke war 1934 nach Geseke versetzt worden. Für ihn kam am 1. Dezember 1934 Herr Konrektor Lukas aus Geseke. Nach Kriegende bedankte sich Pfarrer Wommelsdorf besonders herzlich für den engagierten, furchtlosen Einsatz des Herrn Konrektors im religiös-pädagogischen Bereich. Seine Dankbarkeit galt auch dem Küster, Herrn Anton Klein, der seit 1914 in nimmermüder täglicher Arbeit für die Belange der Kirche tätig war. Nach 42 Jahren ging Herr Klein mit wehmütigem Herzen aus dem ihm so liebgewordenen Dienste am Hause Gottes und seiner Gemeinde. Zu Ostern 1947 erfolgte wieder die konfessionelle Trennung der Schulsysteme. Die katholischen Schüler gingen zurück in das alte Gebäude an der Oststraße. Diese Schule wurde nun drei-klassig. Zum ersten Schulleiter berief die Behörde Herrn Eduard Kretschmann (1947 bis 1959). Mit ihm arbeiteten die Lehrerin Frl. Isele und Lehrer Herr Leyener. Da dieser zu einer Weiterbildung abgeordnet wurde, vertrat ihn Herr Anton Dörner. Frl. Isele wurde 1948 nach Siegen versetzt; ihr folgte Frl. Mechthild Dorweiler. Von 1950 bis 1954 leitete Herr Hauptlehrer Michels die katholische Schule. Nach seiner Pensionierung wurde er von Hauptlehrer Alfons Kowallik abgelöst (April 1955 bis April 1959). Ihm folgte am 13. Juni 1960 Herr Lehrer Ferdinand Ratte. Inzwischen war - 1956 - an der Schulstraße ein modernes Gebäude an die evangelische Schule angebaut worden. Die Räume der unteren Etage übernahm die katholische Schule. Hauptlehrer Kowallik, Herr Leyener und Frl. Dorweiler zogen mit ihren Schülern in das neue Haus ein. Nach 24 segens- und ereignisreichen Jahren trat Pfarrer Wommelsdorf 1958 in den Ruhestand. Er zog in seine sauerländische Heimat, nach Bruchhausen, zurück. Pfarrer Theodor Korte (1958 - 1980)
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